Rückblick Taizéfahrt im Sommer 2024
Vor ein paar Wochen sind wir erfüllt aus Taizé zurückgekommen.
Der evangelische Diakon Jan Simons und ich waren dort mit 14 evangelischen und katholischen Jugendlichen. Auch ein Firmand war dabei.
Eine Woche lang haben wir 3x am Tag in der Kirche gesungen und gebetet. Wir waren in verschiedene Bibelgruppen aufgeteilt in denen, ausgehend von Bibeltexten, über Dinge geredet wurde, die uns heute beschäftigen. In Taizé werden viele Aufgaben von den Jugendlichen selber übernommen. Auch im Chor singen gilt hier als Arbeit und die Hälfte der Gruppe hat die Woche daher mit viel Musik verbracht. Einer von uns war im Oyak, dem Kiosk von Taizé, beschäftigt, das Frühstück wurde vorbereitet, Essen wurde ausgeteilt, oder nach dem Essen freiwillig zusätzlich gespült, weil es Spaß macht das gemeinsam zu tun.
Neben all dem war aber auch noch genug Zeit, Jugendliche aus vielen Ländern kennenzulernen, Kreisspiele zu machen und gemeinsam zu feiern und zu tanzen.
Allen hat es gut gefallen, und vielleicht kommen auch im nächsten Jahr einige wieder mit.
Taizé ist eben ein besonderer Ort.
Regula Zell
Taizé ist ein kleines Dorf in Burgund in Frankreich, zu dem jedes Jahr 100.000 Jugendliche aus der ganzen Welt pilgern.
1940 ließ sich der Schweizer Roger Schütz in diesem kleinen Dorf in Frankreich nieder und half zunächst Kriegsflüchtlingen. Er blieb dort, um
fernab der großen politischen Schauplätze für Frieden, Völkerverständigung und die Versöhnung zwischen den Konfessionen zu beten.
1949 kam es zur Gründung der Gemeinschaft von Taizé (Communauté de Taizé) durch Frère Roger. Heute gehören der Gemeinschaft ca. 100 Brüder aus allen christlichen Konfessionen an. 2005 wurde Frère Roger von einer geistig verwirrten Frau während eines Gebetes in Taizé ermordet.
Heute ist Taizé ein Ort der Begegnung. Vor allem junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren, aber auch Erwachsene, kommen hierher, um über ihr Leben nachzudenken und sich darüber auszutauschen, am Gebet der Brüder teilzunehmen und im Gespräch mit den Brüdern und anderen Christen nach Gott zu suchen. 3 Mal täglich treffen sich alle in der Kirche zum Gebet, sitzen auf dem Boden der Kirche, singen und schweigen gemeinsam. Die Texte, Lieder und Gebete werden immer in verschiedenen Sprachen gelesen oder gesungen so dass viele die Möglichkeit haben sie zu verstehen.
Im Mittelpunkt der Gebete stehen, neben dem Gesang, das Evangelium und die darauffolgende Stille. Diese dient dazu, das Wort zu bedenken und offen zu werden für das, was Gott uns sagen möchte. Wichtig ist es, Raum zu haben, um Gott zu begegnen – im Gesang oder in der Stille.
Was Taizé prägt, ist die Einfachheit und die Gastfreundschaft. Jeder ist willkommen. Man muss sich nur darauf einlassen. Auch in anderen Teilen der Welt gibt es kleine Bruderschaften meist in sozialen Brennpunkten, die versuchen sich für die Ärmsten einzusetzen und Christliche
Werte zu leben.
Wer einmal diesen Ort des Friedens, der Liebe und der Stille im sonnigen Burgund kennen gelernt und die tiefe Sehnsucht nach Nähe zu Gott verspürt hat, möchte immer wieder im gemeinsamen Gebet mit anderen Menschen die Taizé-Gesänge singen, in Stille beten, Gott näher kommen und inneren Frieden finden. Aber auch die Begegnung mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen ist immer wieder eine Bereicherung.
Um auch hier in Euskirchen ein bisschen Taizé erfahrbar zu machen, laden wir zu gemeinsamen Taizé-Gebeten ein und feiern auch Taizémessen. Die aktuellen Termine finden sich hier auf der Webseite.